Wir empfehlen, sich hier einmal die Zeit zu nehmen und aufzuschreiben. wieviel verbraucht wird, z.B. Strom in unserem Betrieb und wo wir den Verbrauch reduzieren können. Eine Denkrunde gemeinsam mit den Mitarbeitern wird hier auch in Punkto Sensibilisierung für das Thema große Dienste leisten. Nehmt Prozess für Prozess auseinander und schaut euch euer gemeinsames Handeln an. Dies ist wichtig; von den Papier-Fluten im Bankettbüro, Lagerung von Materialien, über Speiseabfällen in der Küche und Einsatz von Reinigern und Wasser in der Spülküche oder bei der täglichen Gebäudereinigung.
Wer interaktiv schauen möchte, wo man im eigenen Betrieb ressourcensparender arbeiten kann, kann einen Blick auf das virtuelle Hotel der DEHOGA werfen. hier erhält man viele wertvolle Tipps, auch in Bereichen, die man nicht direkt auf der Uhr hat:
https://www.virtuelles-hotel-und-restaurant.de
Ressourcen sparen heißt jedoch auch und vor allem regional einzukaufen. Restaurants, welche die konsequent nachhaltige Ausrichtung heute betreiben, erklären sich z.B. bereit, Produkte nur aus direkter Umgebung zu beziehen. Das stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern spart Transportwege und schont Umwelt und Tiere. Weiter hat diese enge Zusammenarbeit mit lokalen Erzeugern auch den Vorteil, direkt in die Prozesse des Anbaus und der Verarbeitung Einblick zu erhalten. So sehe ich als Gastronom, wie Obst und Gemüse angebaut und Tiere gehalten und geschlachtet werden. Ein Weg, auch künftig Lebensmittelskandale zu verhindern, indem man die Nachfrage nach billigem Fleisch und ganzjährlicher Verfügbarkeit von Südfrüchten minimiert. Mit letzterem zeigt sich natürlich auch eine gewisse Einschränkung, regional kaufen heißt auch saisonal kochen. Ich bezweifle, dass der Gast im Dezember Erdbeeren vermissen wird, wenn er doch Bratäpfel haben kann, aber natürlich erfordert dieses Prozess ein Umdenken vom Küchenchef bis zum Servicepersonal.
Eines der größten “Umweltschweine” in der Gastronomie ist unbestritten der Verpackungsmüll. Vor allem der ToGo-Markt und die Verfügbarkeit von billigen Einwegartikeln machen einen Großteil des Mülls aus, welcher hier entsteht. Ca. 35 Kilogramm Plastik verbraucht ein Einwohner im Schnitt in Deutschland. Ein pragmatischer Weg aus dem Plastik-Dilemma ist hier der Einsatz von biologisch abbaubaren Materialien. Mit Blick auf die EU-Plastikverordnung und den voranschreitenden Entwicklungen kann ich nur empfehlen, hier lieber früher als später tätig zu werden. Denn wer bereits vor drohenden Verboten auf ein für sich funktionierendes System umgestellt hat, wird unbestritten besser mit den Entwicklungen zurecht kommen, als der Betrieb, welcher unter Zugzwang nach Plastik-Alternativen suchen muss.
Aber auch wer nachhaltig einkauft und bewusst versucht Plastikverpackungen zu vermeiden, und den ressourcenschonend zu agieren, wird bald feststellen, dass die sonst übervolle gelbe Tonne plötzlich nur noch halb so voll ist.
Wenn man beginnt, einmal aufzuschreiben, was der ressourcenschonende Umgang mit Energie, Wasser, Personal, Waren, Müll etc. spart, wird einem schnell klar, dass Investitionen in diesem Bereich keineswegs finanziell unattraktiv sind. Zumal der Bund zahlreiche Vorhaben zur nachhaltigen Ausrichtung des Betriebes fördert und unterstützt. Wer Support bei der Auswahl möglicher Förderungen benötigt, dem stehen wir oder auch die DEHOGA als Verband gern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Zuletzt bleibt dem Leser die Frage, warum ist uns als Kommunikationsagentur dieses Thema so außerordentlich wichtig? Dass NEO-ÖKOLOGIE einer der großen Megatrends unserer Zeit ist, kommt nicht von ungefähr, denn es bildet die maßgebliche Entscheidungsgrundlage der Generation Y und Z. Sprich, die jungen Menschen, welche in den künftigen Jahren prozentual mehr und mehr Gewicht bekommen in Ihren Ausgaben für Reisen, Übernachtungen und Restaurantbesuche. Y & Z, das sind längst nicht mehr nur “die Kunden von Morgen”, sondern Gäste zwischen 18 und 40, welche in Ihre Entscheidung alle oder viele der oben genannten Aspekte einfließen lassen. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass jeder sein Restaurant zum BIO-Vegan-Stromfrei-Restaurant umbaut. Es ist vielmehr essentiell seinen eigenen Markenkern zu identifizieren und die verschiedenen Teilaspekte der Neo-Ökologie auf sein Konzept zu adaptieren. Mit unserem Beitrag zur Neo-Ökologie wollen wir hier nicht bekehren, sondern bei der Suche nach der richtigen Markenstrategie darauf aufmerksam machen, dass ein Unternehmen in seiner Ausrichtung und Aufstellung für die Zukunft an diesem großen Thema schlichtweg nicht vorbeikommt.